Static Token in URL

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Ein statischer Token, der sich niemals ändert und per URL als Parameter (z.B. www.example.com/login?token=xxxxxxxxxxxxx) verwendet wird, ist aus Sicherheitsgesichtspunkten sehr problematisch und nicht ausreichend für sensible Daten. Hier die wesentlichen Gründe:
– Statische Tokens sind Langzeit-Assets: Ein statischer Token gilt als geheimes Zugangstoken, das solange gültig ist, bis es manuell oder durch Auslaufen gesperrt wird. Wird dieser gestohlen, kann ein Angreifer langfristig Zugang erlangen.
– Token in URL ist besonders unsicher: URLs werden häufig in Browser-Historien, Proxy-Logs, Server-Logs und möglicherweise im Referrer-Header gespeichert. Ein Token in der URL ist somit leichter auszulesen als z.B. in HTTP-Headern oder HTTPOnly-Cookies.
– Fehlende Erneuerbarkeit / Token Rotation: Da der Token sich nie ändert, gibt es keine Möglichkeit, ihn zu rotieren oder zu widerrufen, ohne alle Clients zu aktualisieren. Das verlängert das Risiko bei einer Kompromittierung enorm.
– Token kann leicht gestohlen werden: Angreifer können den statischen Token durch Phishing, Man-in-the-Middle, Browser-Exploits (XSS), oder durch Einsicht in Logs relativ einfach erlangen. Ein solcher Token ermöglicht ungehinderten Zugriff auf sensitive Ressourcen.
– Keine Bindung an Nutzer oder Gerät: Der statische Token lässt sich von jedem verwenden, der ihn besitzt – ohne weitere Nutzerüberprüfung oder Multi-Faktor-Absicherung.
– Fehlende Verschlüsselung / Signierung: Falls der Token nicht verschlüsselt oder signiert ist, kann er manipuliert oder decodiert werden, um weitere Infos zu gewinnen (besonders bei JWT ohne JWE).
– Erhöhte Gefahr bei sensiblen Daten: Für wirklich sensible Daten wie persönliche Daten, Bankinformationen oder Gesundheitsdaten ist eine solche „Einfach-Token-in-URL“-Lösung unzureichend. Es fehlen grundlegende Sicherheitsmechanismen wie MFA, kurze Lebensdauer des Tokens oder sichere Speicherung.

Ein statischer, sich niemals ändernder Token in der URL ist ungeeignet, um sensible Daten sicher zu schützen. Ohne zusätzliche Maßnahmen besteht ein großes Risiko von:

  • Token-Diebstahl mit anschließendem Missbrauch
  • Dauerhaftem unautorisierten Zugriff
  • Leichtem Auslesen durch Logs und Browser
  • Empfohlene Maßnahmen für sichere Tokenverwendung bei sensiblen Daten:
  • Verwendung von kurzlebigen, regelmäßig rotierenden Tokens (z.B. OAuth 2.0 Access Token)
  • Übertragung nur über HTTPS
  • Keine Übergabe sensibler Token in URL-Parametern
  • Speicherung von Token möglichst in HTTPOnly- und Secure-Cookies
  • Einsatz von Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA)
  • Monitoring von ungewöhnlichen Zugriffsaktivitäten zur Erkennung von Token-Missbrauch

Wenn Token notwendig, dann mit starker Verschlüsselung und Signierung (z.B. JWT mit JWE) sowie Bindung an Nutzer/Client.

Ohne solche Maßnahmen ist eine Site mit einem nie wechselnden URL-Token für sensible Anwendungen stark gefährdet und nicht sicher.

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